Antrag für ein „Städtisches Bündnis für Arbeit“ in Heidelberg

Heidelberg, 03. Februar 2020

für die nächste Sitzung des Gemeinderates stellen die Unterzeichner gem. § 18 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Gemeinderates der Stadt Heidelberg den Antrag, folgenden Tagesordnungspunkt aufzunehmen:

Antrag für ein „Städtisches Bündnis für Arbeit“ in Heidelberg 

  1. Diskussion und Aussprache
  2. Anträge

Die Antragssteller beantragen die Einrichtung eines „Städtischen Bündnisses für Arbeit“. Hier soll auch der DGB federführend mit einbezogen werden. Oberstes Ziel dieses Gremiums ist, Arbeitsplätze der produzierenden Industrie zu erhalten, neue zu schaffen, sowie die Neuausweisung von neuen Gewerbeflächen.

Begründung:

Angesichts der Deindustriealisierung in Heidelberg fordern wir die Einrichtung eines Gremiums „städtisches Bündnis für Arbeit“.

Heidelberg steht derzeit nicht nur in der Mobilitäts- und Klimafrage vor großen Herausforderungen, sondern auch bei der Frage, wie sich die Stadt besser als Industriestandort positionieren kann. 

Am Industriestandort Heidelberg sind zahlreiche Menschen bei produzierenden Industriebetrieben.  Insbesondere in der Automobilbranche steht aufgrund des Klimaschutzes eine große Transformation an: 

So sind akut z.B. bei einem Nutzfahrzeugzulieferer, 83 Familien bedroht, weil der Standort ins Ausland verlagert werden soll. Das traditionsreiche Unternehmen soll nach den Plänen der Arbeitnehmervertreter schrittweise in ein Kompetenzzentrum umgebaut werden. Die bestehenden Standorte der Automobilzulieferer sollen als Kompetenzzentren ausgebaut und es soll unter Leitung der städtischen Wirtschaftsförderung und des DGB ein Lösungsvorschlag erarbeitet werden. 

Der Stellenabbau z.B. bei einem Autozulieferer betrifft die Endkontrolle der Lamellen für Automobilgetriebe. 50 Mitarbeiter sind im Rahmen der Digitalisierung betroffen, da ihre Jobs künftig von Kameras und Algorithmen gemacht werden sollen.

Durch regelmäßige internationale „Industriemessen oder -foren“ namhafter Unternehmen soll eine positive Sogwirkung für eine Beschäftigungsinitiative in der Rhein-Neckar-Region erzeugt werden.  Diese Win-Win Situation der beteiligten Akteure, hilft einerseits, expandierenden zukunftsträchtigen Unternehmen  ihre wirtschaftliche  Position auszubauen und sich zu vernetzen, andererseits aber auch, bedrohten mittelständischen Firmen sich mit Themen  wie Transformation oder  Digitalisierung in der Arbeitswelt auseinanderzusetzen. Weiterhin können aber auch die Heidelberger Bürgerinnen und Bürger als Teilnehmer oder Besucher aktiv mitwirken und im Wissenstransferprozess mit einbezogen werden.

Die beiden Gewerbegebiete Rohrbach –Süd und Patrick-Henry-Village sollen für weitere ortsansässige Gewerbebetriebe zeitnah ausgewiesen und weiterentwickelt werden.

Die notwendigen Unterschriften sind beigefügt.

Gelesen 2624 mal Letzte Änderung am 08.04.2020