Heidelberg ist in vielerlei Hinsicht ein attraktiver Standort. Die herausragende Universität, die Verfügbarkeit hochqualifizierter Fachkräfte sowie ein kreatives Umfeld bieten hervorragende Bedingungen für Unternehmensgründer. Dabei hat sich in den letzten Jahren vor allem ein Zweig überdurchschnittlich entwickelt: die Kultur- und Kreativwirtschaft. Charakteristisch hierfür sind die vielen Klein- und Kleinstunternehmer, deren Geschäftsmodell im Wesentlichen auf kreativen Ideen und der Aufnahme innovativer Trends basiert. Mittlerweile gehen ungefähr 13 % der Unternehmensgründungen bundesweit auf diesen Wirtschaftszweig zurück. Damit ist der Anteil doppelt so hoch wie der Anteil der Kultur- und Kreativwirtschaft an den bestehenden Unternehmen. Dies zeigt einerseits deren zunehmende Bedeutung und andererseits die ausgeprägte Gründungsfreundlichkeit in dem Bereich. Auch die absoluten Zahlen können sich sehen lassen: In Heidelberg arbeiten ca. 5.000 Erwerbstätige im Bereich der Kreativwirtschaft. Zusammen erwirtschaften sie einen Umsatz von 700 Millionen Euro im Jahr. Dieser gewachsenen Bedeutung haben wir als CDU-Fraktion Rechnung getragen und die Kultur- und Kreativwirtschaft von Anfang an unterstützt. In den zurückliegenden Wochen haben wir unsere Bemühungen noch einmal intensiviert, da ein zentraler Standortnachteil bisher noch nicht vollständig behoben werden konnte: Aufgrund des angespannten Immobilienmarktes sind die Verfügbarkeit und das Preisniveau von Gewerbeflächen, die den Bedürfnissen der Kreativwirtschaft entsprechen, immer noch unzureichend. Folgerichtig besteht für die bereits bestehenden Co-Working-Plätze im Dezernat 16 eine lange Warteliste von ca. 400 Gründern.
Um in diesem zentralen Punkt für Abhilfe zu sorgen, haben wir vor einigen Wochen bereits erfolgreich eine Zwischennutzung für die Konversionsflächen der Campbell Baracks beantragt. Damit das Problem aber auch dauerhaft gelöst werden kann, wollen wir mit einem weiteren Antrag nun zusätzliche Flächen für die Kreativwirtschaft aktivieren. Dazu haben wir die Stadtverwaltung nun zunächst aufgefordert, einen Gesamtüberblick über die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten zu erstellen. Sobald dieser vorliegt, werden wir uns darum bemühen, möglichst zeitnah die Bereitstellung weiterer Flächen anzustoßen. Heidelberg ist einer der attraktivsten Wirtschaftsstandorte in Deutschland. Wir wollen, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Davon lassen wir uns leiten.
Ihre Stadträtin
Nicole Marmé