Bekanntlich ist der 11.11. der Beginn der närrischen Zeit. Sieben Vereine und das Heidelberger Karneval Komitee organisieren unzählige Veranstaltungen in den Stadtteilen mit dem Höhepunkt am Fastnachtsdienstag 2018: 170 Jahre Fastnachtsumzug
Nicht nur dieses Jubiläum wird gefeiert, sondern auch das 111jährige Bestehen Heidelbergs größter und ältester Brauchtumsorganisation: Der Perkeo-Gesellschaft, gefolgt von den Kurpfälzer Trabanten, die ihr 6 x 11. Jubiläum feiern können. Heidelberg hat eine lange Fastnachtstradition, die gepflegt und behütet sein will, dazu gehören auch die Veranstaltungsorte. Bei den stadtteil-geprägten Gesellschaften ist das kein Problem, sie können auf Säle in ihren Stadtteilen zurückgreifen.
Sollte es wirklich dazu kommen, dass die „Gute Stube“ der Stadt ab Frühjahr 2019 für mindestens zwei Jahre wegen Renovierung geschlossen sein wird, wird es hingegen äußerst schwierig z.B. für die Perkeo-Gesellschaft, das Heidelberger Karneval Komitee und für die Vereine, die jährlich die drei Senioren-Prunksitzungen in der Stadthalle ausrichten.
Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Für die über zehn Fastnachtsveranstaltungen, die dann ausfallen werden, gibt es schwerlich Alternativen. Was ist zusätzlich mit dem Ball der Vampire, der Hochzeitsmesse oder vielen anderen Veranstaltungen? Wandern sie ab oder finden sie schlicht nicht mehr statt? Es ist schwer nachzuvollziehen, warum gleichzeitig die Stadthalle renoviert und das Kongresszentrum gebaut werden muss. Wozu diese Hauruck-Aktion?
Es gibt wohlgemeinte Empfehlungen für andere Veranstaltungsorte wie z.B.: „die Alte Aula, die Halle 02 oder auch Kirchen“. Keine dieser Ideen eignet sich wirklich als Ersatz. Eine Prunksitzung in der Heilig-Geist Kirche womöglich mit Orgelmusik ist keine Alternative. Oder möchte jemand den Ball der Vampire in der Alten Aula oder den Heidelberger Frühling in der Halle 02 besuchen? Wandern die wichtigen Kongresse nach Mannheim ab und kommen nie mehr wieder? „Heidelberg widder hinne?“
Die Mäzene spenden dankenswerter Weise viel Geld für die Sanierung. Aber man darf dennoch nicht vergessen, dass die Traditionsveranstaltungen keine Alternativen haben, als sie für mindestens zwei Jahre auszusetzen oder für immer sterben zu lassen! Ist das wirklich so gewollt?
Die CDU-Fraktion hat am 26. Oktober einen Antrag gestellt, die Renovierung der Stadthalle und den Neubau des Konferenzzentrums zu entzerren und erst dann die Stadthalle zu renovieren, wenn das neue Konferenzzentrum fertig gestellt wurde. Jetzt liegt es alleine am Gemeinderat, weise zu entscheiden.
Auf Wiedersehen in der Heidelberger Fastnacht
Ihr Perkeo Thomas Barth