9. November ist Mahnung und Verpflichtung

Der 9. November ruft als Jahrestag in uns Trauer und Freude, Stolz und Scham hervor. Dieses Datum erinnert uns an die wechselvolle Geschichte unseres Landes und ermahnt uns, für Freiheit und Demokratie einzustehen. 

Am 9. November 1918 rief Philipp Scheidemann in Berlin die Republik aus. Nach den Schrecken des Ersten Weltkrieges wandte sich das Volk gegen die Monarchie und legte mit der Novemberrevolution einen Grundstein für die Weimarer Republik.

In den Abendstunden des 9. November 1938 kulminierten Rassenhass und Ausgrenzung der deutschen Juden in der Reichspogromnacht. Überall in Deutschland wurden Synagogen geschändet und in Brand gesteckt. Geschäfte jüdischer Inhaber wurden geplündert und zerstört. Die junge deutsche Demokratie hatte versagt und die Nationalsozialisten begannen ihren Versuch, das jüdische Erbe Deutschlands auszulöschen.

Der 9. November 1989 dagegen ist ein Tag der Freude. Mutige Frauen und Männer gingen in der damaligen DDR auf die Straße und verlangten nach Freiheit. Die SED-Führung musste sich dieser friedlichen Revolution schließlich beugen. Die Grenzen wurden geöffnet – und damit die historische Chance auf die deutsche Einheit in Freiheit eröffnet, die der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl beherzt ergriff. 

Das Datum des 9. November ist für uns Mahnung und Verpflichtung, uns jederzeit für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte einzusetzen. Wir Deutschen haben erfahren müssen, dass die Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern wir jeden Tag dafür hart arbeiten müssen. Dem fühlen wir Christdemokraten uns verpflichtet.

Gelesen 3132 mal Letzte Änderung am 08.11.2017

Medien

Weitere Artikel