Die Heidelberg-Studie zeigt es deutlich: Die Heidelbergerinnen und Heidelberger fühlen sich in „ihrer“ Stadt wohl. Das ist nicht verwunderlich. Heidelberg liegt in einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Europas. Unsere Stadt profitiert davon in vielfältiger Weise. Doch es gibt auch in Heidelberg einen Personenkreis, der nicht von diesen Erfolgen profitiert. Kurz vor Ostern waren Stadträte der CDU bei der Südstadt-Tafel von Caritas und SKM, um sich aus erster Hand zu informieren. Der Tafel-Laden öffnet dreimal in der Woche jeweils für gut zwei Stunden. Zum kleinen Preis werden Produkte verkauft, die die Ehrenamtlichen zuvor bei Geschäften abgeholt haben. Diese können problemlos verzehrt werden, sind aber in unserer Konsumgesellschaft nicht mehr verkäuflich. Einkaufen können Personen, die ein entsprechend niedriges Einkommen nachgewiesen haben. Sie sind in Gruppen eingeteilt. An jedem Tag ändert sich die Reihenfolge, in der eingekauft werden darf. Das gewährleistet, dass immer nur eine bestimmte Zahl von Personen im Laden ist und jeder regelmäßig zuerst einkaufen darf. Pro Verkaufstag kommen ca. 150 Kunden in den Laden.
Welche Rolle spielt der Tafel-Laden für das soziale Heidelberg? Kritiker sagen, die Läden würden dazu beitragen, dass der Staat sich teilweise aus der Verantwortung zurückziehen kann. Ich finde diese Kritik unfair und inhaltlich falsch. Es ist beeindruckend, wie die Ehrenamtlichen in Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Kräften mit Engagement und Herzblut bei der Sache sind. Sie wollen ganz konkret helfen. Ziel ist eben nicht, einen Ersatz zu staatlichen Sozialleistungen zu schaffen, sondern diese Leistungen zu ergänzen. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn eine Familie einige Euro beim Einkauf von Lebensmittel sparen kann, ermöglicht dies möglicherweise den Kindern einen Kino-Besuch oder eine Karussellfahrt auf einem Straßenfest. Somit trägt der Tafel-Laden mit seinem Team zur gesellschaftlichen Teilhabe bei, ähnlich wie es der Heidelberg-Pass zum Ziel hat. Diesen Beitrag der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte können wir gar nicht hoch genug einschätzen. Sie machen Heidelberg ein Stück besser. Herzlichen Dank und große Anerkennung für den Einsatz!
Wie können Sie helfen? Der Tafel-Laden freut sich insbesondere über lange haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Öl oder Konserven. Mangelware sind auch Milchprodukte. Hier muss die Kühlkette unbedingt eingehalten werden. Sie erreichen die Südstadt-Tafel unter HD-7781385. Machen Sie mit!
Viele Grüße
Alexander Föhr