Liebe Heidelbergerinnen,
liebe Heidelberger,
bevor ich mit meinem Artikel über unsere Städtepartnerschaft mit dem sächsischen Bautzen beginne, möchte ich aus aktuellem Anlass einen großen Dank voraus schicken. Das Unwetter, das in Teilen Süddeutschlands große Schäden verursachte und sogar Menschenleben forderte, hat auch Heidelberg und Umgebung schwer getroffen. Vollgelaufene Keller, abgerutschte Hänge und überflutete Straßen gab es an vielen Stellen im Stadtgebiet. Kräfte von Feuerwehr, DRK, THW, Polizei und Stadtverwaltung haben mit ihrem Einsatz dafür gesorgt, dass unsere Stadt auch diese Herausforderung gemeistert hat. Ihnen sei, ganz gleich ob sie hauptamtlich oder ehrenamtlich im Einsatz waren, herzlich gedankt. Unsere Aufgabe als politisch Verantwortliche ist es, die hauptamtlichen Kräfte, aber insbesondere auch die ehrenamtlich engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger, so auszustatten, dass sie die Einsätze erfolgreich und möglichst sicher meistern können. Ihr Engagement verdient jede Wertschätzung und ist unglaublich wichtig.
Ich selbst bin mit einer Delegation der CDU-Fraktion am Sonntag aus Bautzen zurückgekehrt. Fast zehn Stunden haben wir aufgrund überfluteter Straßen, Starkregens und Hagel gebraucht. Gestartet sind wir in Heidelbergs sächsischer Partnerstadt bei strahlendem Sonnenschein. Der 1014. Bautzener Frühling (für die Stadt vergleichbar mit dem Heidelberger Herbst) war für uns Anlass, um die Städtepartnerschaft, die gerade 25 Jahre alt wird, zu pflegen. Bautzen ist eine wunderschöne und geschichtsträchtige Stadt, die leider bis heute mit dem Stasi-Gefängnis und damit mit dem grandiosen Irrtum des „real existierenden Sozialismus“ in Verbindung gebracht wird. 40 Jahre DDR-Unrecht wirken so bis heute nach, auch wenn die Stadt nach den Worten von Oberbürgermeister Ahrens diese Vergangenheit engagiert aufarbeitet. Die CDU-Delegation wurde nicht nur von Bautzens Oberbürgermeister empfangen, auch mit Baubürgermeisterin Juliane Naumann tauschten wir uns fast zwei Stunden über die Herausforderungen Bautzens in Sachen Stadtentwicklung aus. Nachdem die wunderschöne Altstadt saniert ist, stehen nun weitere Herausforderungen wie die Neugestaltung des Bahnhofsareals an. Auch spannend: In Bautzen, das übrigens schuldenfrei ist, steht mit dem Dom St. Petri die größte und älteste Simultankirche Deutschlands. Diese religiöse Toleranz wird durch die Pflege der Traditionen der sorbischen Minderheit ergänzt. Wir Heidelberger können Stolz auf unsere Partnerstadt sein. Es gilt, diese Partnerschaft aktiv mit Leben zu füllen. Ob an Ostern mit den Osterreitern, dem Bautzener Frühling oder dem wunderbaren Weihnachtsmarkt; Bautzen und seine Einwohner sind immer eine Reise wert.
Mit den besten Grüßen
Alexander Föhr