Als Mitglied des Heidelberger Gemeinderats finde ich es unerträglich, wie das Landessozialministerium unter Minister Manfred Lucha mit der Stadt, der Verwaltung, dem Gemeinderat, den Bürgerinnen und Bürgern und der Universität umgeht. Wir alle wollen der Universität und den Studierenden schnellstmöglich mit dem Faulen Pelz dringend benötigte und bereits zugesicherte Flächen in der Heidelberger Altstadt zur Verfügung stellen und haben letztes Jahr entsprechende Beschlüsse gefasst. Das Landessozialministerium will nun mit rechtlich zumindest fragwürdigen Mitteln die Entscheidungshoheit der Stadt aushebeln und den Faulen Pelz zu einem Maßregelvollzug für 75 straffällig gewordene Suchtkranke umbauen - ohne Rücksicht auf die Interessen der Universität und der Altstadtbewohner. Es ist zwar allen bekannt, dass das für niemanden eine gute Lösung ist, aber das Land scheint keine andere Möglichkeit zu sehen, die eigene jahrelange Fehlplanung zu kompensieren. Angeblich soll es sich nur um eine Übergangslösung bis 2025 handeln. Angesichts einer Investition von mindestens 11,5 Millionen Euro für den Umbau eines Kulturdenkmals und voraussichtlich weiter steigendem Bedarf an Plätzen für den Maßregelvollzug muss jeder selbst entscheiden, wie glaubwürdig diese Aussagen sind.
Wir als CDU-Fraktion werden alles versuchen, um im Sinne einer guten Stadtentwicklung, die Nutzung des Faulen Pelz durch die Universität zu ermöglichen.
Besonders enttäuscht sind wir von der Heidelberger Landtagsabgeordneten und Wissenschaftsministerin, die sich bei den entscheidenden Abstimmungen enthielt, anstatt sich für die Interessen der Stadt und der Universität Heidelberg einzusetzen.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihre Nicole Marmé