Heidelberg kann sich nach dem Besuch von William und Kate nun als geadelt präsentieren. Bei Ihrem Besuch im DKFZ, vor dem Rathaus und auf der Neckarwiese zeigte sich das Paar sympathisch, aufgeschlossen und volksnah. Heidelberg präsentierte sich im besten Licht und es war ein rundum gelungener Tag.
Hat sich das Ganze nun gelohnt? Ich meine ja. Vereinzelt wurden auch kritische Stimmen laut, welche vor allem auf den Aufwand und die Kosten abzielten. In der RNZ war von einem „Unterwerfungsritual“ und von einer Überrumpelung der Wirte die Rede. Beides teile ich nicht. Die Stadt hat sich sehr bemüht, die Beeinträchtigungen für die Bürger trotz der vorgegebenen Sicherheitsbestimmungen so gering wie möglich zu gestalten. Der abgesperrte Bereich wurde überschaubar gehalten, die Bürger umfänglich informiert und die Sperrungen dann zügig wieder aufgehoben. Niemand kann behaupten, vom bevorstehenden Besuch und von dessen Ablauf nichts gewusst zu haben. Den Wirten, die sich in der Zeitung über Umsatzeinbußen beschweren, ist klar, dass gemäß Pachtvertrag, städtische Veranstaltungen und besondere Feste Vorrang haben. Die Auswahl der Programmpunkte war ausgewogen und die Stadt präsentierte sich mit europäischem Stolz. Erwähnenswert auch der Besuch beim DKFZ. Nur eine offene, internationale und von der Gleichheit der Möglichkeiten und Chancen geprägte Gesellschaft ist in der Lage, derartige Spitzenforschung zu leisten, die weltweit ihresgleichen sucht.
Schließlich sehe ich auch wirtschaftlich einen Gewinn durch den Besuch. Den hierfür veranschlagten 80.000 Euro steht ein kaum hoch genug einzuschätzender Imagegewinn gegenüber. Heidelberg war neben Hamburg und Berlin das einzige Besuchsziel in Deutschland. Unsere Stadt wurde nicht nur aufgrund der atemberaubenden Kulisse ausgewählt, sondern auch wegen ihrer universitären Reputation, der hier angesiedelten Spitzenforschung und der Partnerschaft mit Cambridge. Hierüber wurde überregional berichtet. Selbst in internationalen Medien wurde der Besuch erwähnt, ausführliche Berichte fanden sich auch in überregionalen Tageszeitungen wie FAZ und Süddeutscher Zeitung, von der Liveberichterstattung durch ARD/SWR und regionale Medien ganz zu schweigen. All dies lässt die Besucherzahlen steigen und gleicht die Ausgaben hierfür mittelfristig mehr als aus. Daneben bleibt der Imagegewinn insgesamt. Insofern ist der Besuch schlichtweg unbezahlbar. Oder ganz britisch: Priceless. Vielen Dank auch an die Organisatoren, die teilweise Übermenschliches leisteten.